Es wird eng auf unsrem Planeten.
Die einen reden von Übervölkerung und Ernährungskrise, die anderen davon, dass wir zu viele pflanzliche Proteine in Fleisch umwandeln und die dritten davon, dass sich in der Welt alles zu schnell fraglos entwickelt, wächst und vermischt.
Menschen machen halt zumeist das, was sie können. Nicht immer das, was vernünftig ist. Auch wenn es bereits genug Menschen gibt, die ihr Augenmerk darauf gerichtet haben, was vernünftig sein könnte und dies hinreichend begründeten. Aber der Kampf im und zwischen Menschen im Ausleben ihrer Habgier und ihrer Sucht bzw. dem nachvollziehbar vernünftigen Wunsch nach Anerkennung ist immer noch in vollem Gange. Zuweilen mischen dann, aus nachvollziehbaren Gründen, auch mal andere Akteure der gemeinsamen Umwelt aller Lebewesen mit, quasi als Korrektiv. Nämlich dann, wenn evolutionär markierte Grenzen – keine Ahnung, warum das so ist – gewaltsam überschritten werden, z.B. durch die sogenannte Globalisierung. Dann löst diese Grenzüberschreitung heftige Folgen aus, z.B. Pandemien, und verweist auf diese Fehlentwicklung, auf die menschliche Hybris. Das ruft dann eine Art globaler Ordnungspolizei auf den Plan, z.B. die Viren, die De-Hybrisierungs-Polizei.
Viren sind global.

Hintergrund
– Imanuel Kant (deutscher Philosoph, 1724 – 1804) meint: Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen. Kant, Kritik der reinen Vernunft, 1781 (Zweite, erweiterte Auflage 1787). I. Transzendentale Elementarlehre. Fußnote, S. 132; Werke in zwölf Bänden. Band 3, Frankfurt am Main 1977, S. 184-187.
– Uhlmann, Berit 2020: Achtung, ansteckend. Warum geben manche infizierte das Coronavirus an Dutzende weiter, und andere an niemanden? Weil es immer dann passiert, wenn Menschen längere Zeit in geschlossenen und zumeist nicht ausreichend gelüfteten Räumen verbringen, und sie zudem heftig atmen, also beim Feiern mit lauter Musik, beim Sport, aber auch dort, wo Menschen über längere Zeit eng zusammen sind, z.B. in Arbeiterunterkünften, Altenheimen, Kliniken und Schulräumen. Es ist die besonders hohe Viruslast an diesen Orten, die eine Ausbreitung begünstigt. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 218 vom 21.09.2020, Seite 16
– Rushkoff, Douglas 2020: Bunkermentalität: Wie wir in der Pandemie gelernt haben, uns aus der Wirklichkeit zu tricksen – und dabei verlogenen digitalen Verheißungen aufgesessen sind. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 218 vom 21.09.2020, Seite 13
– Endt, Christian/ Müller-Hansen, Sören 2020: Die Ferien sind vorbei, die Gefahr bleibt. Die Corona-Fallzahlen in Deutschland sind im Durchschnitt zuletzt wieder gesunken. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn der Rückgang hat vor allem mit dem Ende der Reisezeit zu tun. Wo jetzt die Risiken liegen. Es gilt zu verhindern, dass wieder mehr ältere und besonders gefährdete Menschen erkranken. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 213 vom 15.09.2020, Seite 13
– Eifern, Heiner/ Schubert, Andreas 2020: Unverhüllte Ablehnung. 10.000 Gegner der Corona-Maßnahmen demonstrieren auf der Münchner Theresienwiese – meist ohne die vorgeschriebene Maske. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 212 vom 14.09.2020, Seite 28
– Klute, Hilmar 2020: Die Maßlosen. In der Geschichte der Bundesrepublik galt der Regelverletzer und Rebell meist als sympathischen Garant der Aufklärung. Zuletzt aber hat sein Image stark gelitten. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 211 vom 12/13.09.2020, Seite 47