Viele US-Amerikaner sind Menschen einfachen Geistes. Kein Wunder bei so einem katastrophalen Bildungssystem.
Bildgewaltige Epen, sprich: Filme, zeigen ihnen in bunt die Welt in Schwarz-Weiß! So „verstehen“ es ungebildete Menschen schnell. Wir sind die Guten und gewinnen immer (z.B. in Rollen, die Bruce Willis aufs suggestivste verkörpert).
Die Welt außerhalb ihres unmittelbaren Umfeldes – die sie nicht kennen – ist komplex, ist immer böse und schlecht. Schauspieler sind doch die besten Märchenerzähler, also viele US-Politiker. Reagan, Schwarzenegger, Trump beispielsweise waren als Politiker-Darsteller in ihren Rollen sehr erfolgreich. Das Volk glaubt es. Sie verkörpern halt das wunderbar einfache und eindimensionale Verständnis der Welt. Aber eben nur der Filmwelt. Kennt man die Grenze zur Wirklichkeit nicht, beginnt die psychische Störung. Trump wäre nicht der erste, der aufgrund dieses Realitätsverlustes in eine geschlossene Psychiatrie käme, um sich und seine Mitmenschen vor ihm zu schützen. Aber was ist mit den Millionen Menschen, die an dem gleichen Realitätsverlust leiden? Die republikanische Partei und ihnen zugetane Medien zeigen sich ja geradezu als Sammelbecken von Ver-rückten.
Hintergrund
– Winkler, Willi 2020. „Mister President, hören Sie auf mit diesem Wahnsinn!“ Trump-Berater liebäugeln mit „Putsch“. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 300 vom 29.12.2020, Seite 27
– Macolo, Georg 2021. „Wir müssen leider abbrechen.“ Der Sturm auf das Kapitol war auch ein Angriff auf die Presse. Man kann in den USA ganz gut sehen, was passiert, wenn Medien den Verstand verlieren. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 6 vom 09./10.01.2021, Seite 40