Nachdem die reagierende Kanzlerin – immer ihr Ohr an Volkes Stimmung – zeitnah sich die entsprechenden Themen angeeignet hatte, geriet ihre Partei zusehends in ein Dilemma. Ohne Visionen, Gestaltungsfantasie und Gestaltungswillen und ohne wertebasierte politische Agenda zerfledderte der Markenkern der CDU/CSU.
In ihrem Themensammelsurium fanden sich dann auch schonmal zentrale Themen anderer Parteien, und jemand aus ihrer Marketingabteilung malte dann auch öfter neue Plakate für sie, z.B. auch mal „Klima-Kanzlerin“. Dass sie gemachte substanzlose Versprechen nicht einhielt, scherte sie dann auch wenig.
Der Chef der kleinen Bruder-Partei – auch immer das Ohr an Volkes Stimme – vollzog schon früher die rasante 180-Grad-Kehre zum selbsternannten Klima-Retter in Bayern, deutlicher gesagt: er erkannte die Notwendigkeit, sich an die erfolgreicheren Grünen ranzuwanzen, schon etwas früher.
Das hat jetzt auch der frisch gekürte Kanzler-Kandidat des großen Bruders begriffen, immer noch verliebt in seine liberale Partei-Partnerin in NRW und deren rückwärtsgewandt-unternehmerfreundliche Worthülsen-Agenda.
Also jetzt mit Dampf noch mehr grüne Themen ins eigene Programm wuchten, um vermeintlich den Grünen Wähler abspenstig zu machen! Gespenstisch. Ob diese traumtänzerische Agenda bei der alten Wählerbasis der Union ankommt? Ob sich die Jüngeren, die sich mangels der richtigen Klimapolitik der etablierten Parteien selbstständig machen mussten (Fridays-for-future), von so einer Wendehals-Agenda überzeugen lassen? Sechzehn Jahre reagierende Union mit Versäumnissen in allen Bereichen, die nicht auffielen dank eher zufällig „gut“ laufenden Geschehens zeigen jetzt in einer Krise (Corona-Pandemie) überdeutlich die Folgen. Und das Bild, das die nur reagierenden Politischen jetzt abgeben, gleicht am ehesten dem eines Hühnerstalls, in den ein Fuchs eingedrungen ist. Alle Hühner flattern laut gackernd in alle Richtungen: „Ei, wo kommt denn jetzt so plötzlich ein Fuchs her?“, krähen die Hähne.